Kiefergelenk-Behandlung

Das Kiefergelenk ist die gelenkige Verbindung vom Unterkiefer und dem Schädel. Beim Öffnen und Schließen des Mundes, sowie bei allen Mahlbewegungen beim Kauen gleiten diese Gelenkflächen aneinander vorbei. Zur Dämpfung der Belastung liegt zwischen den Gelenkflächen eine Knorpelscheibe, ähnlich des Miniscus im Knie. Sie liegt dem Gelenkköpfchen des Unterkiefers wie eine „Kapuze“ oben auf.

Viele Patienten leiden unter sogenanntem Kiefergelenks-Knacken oder -Reiben. Diese Phänomene kommen dadurch zustande, daß die Knorpelscheibe nicht mehr richtig liegt oder defekt ist. Das Knacken entsteht durch Springen des Gelenkköpchens auf die Knorpelscheibe oder von ihr wieder herunter. Das Reiben ist zurückzuführen auf das Vorbeigleiten ungeschützter Gelenkflächen.
 

Wodurch kommt es nun zu diesen Phänomenen?

Das Ende der Bewegungen im Kiefergelenk wird beim Öffnen des Mundes durch die Muskeln und Bänder bedingt, beim Schließen aber durch die Zähne. Dieses so eindeutige Ende einer Gelenkbewegung gibt es kein zweites Mal im menschlichen Körper. Hier liegt aber die häufigste Ursache für Kiefergelenkserkrankungen. Stehen Unterkiefer- und Oberkieferzähne nicht richtig zueinander, kommt es automatisch auch zu einer Fehlstellung in den Kiefergelenken. Dabei spielt das Kauen beim Essen kaum eine Rolle, denn die Zahnflächen treffen gar nicht voll aufeinander, sie sind durch den Speisebrei getrennt. Nur beim Schlucken kommt es zu einem harten Zahn zu Zahn Kontakt und das etwa gut 1000 Mal pro Tag. Die fehlende oder falsche Abstützung der Zähne kann vielfach bedingt sein: schlechte Zahnstellungen; fehlende und nicht ersetzte Zähne im Backenzahnbereich; schlecht sitzender Zahnersatz; „heruntergekaute“ Prothesen. Im Gegensatz zu einem akuten Unfall wirken sich die eben genannten Faktoren chronisch und oft sehr langsam aus. In diesem schleichenden Krankheitsverlauf liegt aber die große Gefahr.

Kiefergelenkserkrankungen sind immer ein orthopädisches Problem, welches den gesamten Körper betrifft. Durch die Nähe der Kiefergelenke zur Schaltzentrale des Menschen, dem Gehirn, kommt es zur Störung vieler Muskelfunktionen im Hals-Nacken-Schulterbereich, sowie der Wirbelsäule, des Beckens und der Beine. Die Beschwerden reichen dabei von ausstrahlenden Schmerzen im Ohr über Spannungskopfschmerz, Verspannungen im Rücken-Schulter-Nackenbereich bis zu energetischen Störungen von Organfunktionen. Unser Anliegen ist die ganzheitliche Behandlung dieser Erkrankung.

Die Therapie gliedert sich in folgende Schritte:

  • nach eingehender Untersuchung erfolgt eine Korrektur der Bißlage mit Hilfe einer Aufbißschiene, ohne daß die Zähne beschliffen werden müssen
  • osteopathische Behandlung
  • Anpassung der Aufbißschiene an den Heilungsverlauf – der Körper ist ein fließendes System
  • am Ende dieser Behandlungskette erfolgt die Übertragung der dann richtigen Bißlage auf die eigenen Zähne durch vielfältige Möglichkeiten

Nähere und weiterführende Informationen gebe ich Ihnen gerne im persönlichen Gespräch.